Der Luzerner Gewerkschaftsbund (LGB) ist bestürzt über die angekündigte Massenentlassung beim Stahlwerk Swiss Steel in Emmenbrücke. Es braucht einen fairen Sozialplan für die vom Stellenabbau betroffenen Facharbeitenden. Dringlicher scheinen nun aber endlich Massnahmen zum Erhalt der Stahlindustrie in der Schweiz. «Ohne Stahlwerke begeben wir uns in eine fatale Abhängigkeit vom Ausland», betont LGB-Präsidentin Caroline Rey. «Die Massenentlassung in Emmenbrücke muss nun ein Weckruf an die Politik sein, gerade in Luzern!»
Stahlindustrie ist systemrelevant
Schweizweit ist die Stahlindustrie unter Druck. Dies wegen der Industriepolitik Chinas und der EU und wegen der hohen Energiepreise. Während der Corona-Pandemie bemerkte der Bundesrat zurecht, dass die Stahlindustrie systemrelevant ist. Sie ist unerlässlich für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft und eine inländische Stahlversorgung. Während sich bereits seit Monaten eine breite Koalition für das ebenfalls in der Krise steckende Stahlwerk Gerlafingen stark macht, blieb es in Luzern bislang politisch ruhig – abgesehen von einer Anfrage im Kantonsrat. Die Politik muss nun ihre ideologischen Scheuklappen ablegen und sich für den Industriestandort Schweiz und den Erhalt von Arbeitsplätzen einsetzen.
Arbeitsplätze erhalten
Im Zentrum der Bemühungen muss der Erhalt von Arbeitsplätzen sein. Deshalb sollen Unterstützungsmassnahmen wie Abfederung der Energiepreise oder vereinfachte und verlängerte Möglichkeit für Kurzarbeit geprüft werden. «Die Massnahmen müssen mit klaren Auflagen zum Erhalt von Arbeitsplätzen verbunden sein», fordert LGB-Vizepräsident Giuseppe Reo. «Die öffentliche Hand darf nicht für Managementfehler geradestehen». Für den Erhalt der Stahlindustrie sprechen aber gute volkswirtschaftliche und ökologische Gründe.